HARALD JUHNKE " Ja wir hatten ein Idol" |
Im Pflegeheim „Katharinenhof“ soll er jetzt mit
seinem Teddy “Harald“ spielen, mit ihm sprechen, ihm etwas vorsingen. Die Endstation eines Alkoholikers, der jahrelang ein
Aushängeschild, ein Vorzeige-Idol, für alle Süchtigen war. Das alkoholische Stehaufmännchen der Nation. Seine privaten Exzesse waren willkommene Schlagzeigen
für die Presse. „Seht her, der trinkt – und bekommt sich auch
wieder in den Griff“. Diese Botschaft war Schnaps auf den Mühlen aller
Trinker. Doch Teufel Alkohol siegt letztendlich doch immer.
Ist man einmal auf der anderen Seite des Bewusstseins angelangt, gibt es
kein zurück mehr. Auch nicht für einen Harald Juhnke. „Demenz“ (Geisteskrankheit) ist nun auch seine
Endstation. Vielleicht sorgt Harald`s Schicksal endlich dafür
dass, dank seiner Popularität, die alkoholische Gefahr ernst
genommen wird. „Ja wir haben eine Idol, HARALD JUHNKE“, die
Saufhymne der „Kampftrinker“, würde dann höchstens von den letzten
Unverbesserlichen im Pflegeheim weitergesungen werden. Oder auch nicht. Denn - an den Text wird sich dort keiner mehr
erinnern können. (Fotos) Pedro Vorwerk
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